Hier findet ihr Informationen, Beobachtungen, Tipps von meiner Zeit in Thailand (Koh Lanta) und den von mir unternommenen Reisen. Mein Reisetagebuch und Reiseblog! Falls ihr Fragen habt, werde ich diese gerne beantworten. / Here you find information, observations and tips from my stay in Thailand and from the journeys I made. If you have any questions I am more than willing to answer them.

.

Vietnam (13. März bis 4. April 2014)



Vietnam hat ca. 3440 km Küste zum südchin. Meer und dem Golf von Thailand, auf der Festlandseite hat es Grenzen zu China, Laos und Kambodscha. Heute leben in Vietnam ca. 92 Mio. Menschen auf ca. 332.000 km².



938 n.Chr. errang Vietnam die Unabhängigkeit von China und expandierte dann nach Süden, wobei ansässige Minderheiten wie z.B. die Cham (aus Malaysia bzw. Polynesien stammend) assimiliert wurden oder (z.B. nach Kambodscha) auswanderten. Heute gibt es in Vietnam noch 53 (!) anerkannte ethnische Minderheiten.

Das letzte Herrscherhaus der Nguyen regierte von 1803 bis 1945, wobei die meisten der 13 Könige sogenannte „Marionetten-Könige“ der Franzosen waren, denn im 19. Jahrhundert kam das Gebiet nach und nach als Teil von Französisch-Indochina unter französische Kolonialherrschaft. Im Zweiten Weltkrieg besetzte Japan die Region. Danach versuchte Frankreich ohne Erfolg die Kolonialherrschaft wiederherzustellen. Als Folge der französischen Niederlage wurde Vietnam 1954 in das kommunistische Nordvietnam (Hauptstadt Hanoi) und das von den Westmächten unterstützte Südvietnam (Hauptstadt Saigon) geteilt. 1976 wurden die beiden Staaten nach dem Vietnamkrieg unter kommunistischer Führung wiedervereinigt, seit 1986 gibt es Ansätze von marktwirtschaftlichen Reformen.



Unsere Reise begann in Ho-Chi-Minh-City, mit offiziellen 7,1 Mio. Einwohnern die größte Stadt des Landes. HCMC liegt nördlich des Mekong-Deltas am Westufer des Saigon-Flusses. Saigon nennt man heute übrigens nur noch die drei ältesten Distrikte der Innenstadt.

Und gleich vorweg: Der Eindruck von 2011 bestätigte sich: Vietnam ist laut, laut, laut!!! Autos, Busse, Lastwagen, Motorräder, sogar Boote hupen, tröten, piepsen, tuten, was das Zeug hält, während sie sich den Weg durch einen Verkehr zu Land oder Wasser bahnen, der einfach wahnsinnig ist.



Gleich am ersten Morgen fuhren wir in Richtung Mekong-Delta. Der Mekong mündet mit 9 Hauptarmen, die durch ein Netz von Kanälen miteinander verbunden sind, in das südchin. Meer. Rechts und links der Straße lagen Reisfelder und in den Reisfeldern finden sich die Gräber der Ahnen. Für uns ein sehr außergewöhnlicher Anblick. 


Unsere Kanu-Fahrt im Mekong-Delta war faszinierend! Teppiche mit blühenden Wasserhyazinthen, an den Ufern Hütten und stattliche Villen sowie jede Menge anderer Boote, die auf dem Fluss Dinge transportierten, sorgten für reichlich Abwechslung. 



Can Tho, die Hauptstadt des Westens und größte Stadt im Mekong-Delta, war unser erstes Ziel. Hier kaufte ich mir den ersten Ao Dai (sprich: Ao Jai im Süden, Ao Sai im Norden). Von dort aus besuchten wir den Schwimmenden Markt von Cai Rang, wo überwiegend Obst und Gemüse gehandelt werden, bevor wir am Nachmittag nach Phú Quốc flogen. Ganz wichtig: Der Flughafen von Can Tho war ein Erlebnis der besonderen Art: 2 Stunden vor Abflug war alles gähnend leer, wir waren die einzigen Fluggäste und nur zwei verschlafene Gestalten lungerten hinter einem Verkaufsstand für Kaffee und sonstige Getränke, richtig unheimlich!



Phú Quốc, die größte Insel Vietnams, liegt im Golf von Thailand und ist 568 km² groß. Hier stellten wir dann fest, wie verwöhnt wir doch sind. Denn während allgemein die Insel als Urlaubsparadies beschrieben wird, dessen Palmenstrände und Sonnenuntergänge hoch gelobt werden, fanden wir, dass Koh Lanta den Vergleich locker gewinnt. Wir bekamen ein Upgrade in einen Strandbungalow, was allerdings nichts an unserer Meinung änderte. Chang nutzte die Zeit für einen ordentlichen Haarschnitt und eine Rasur beim örtlichen Barbier. Und wir beide gönnten uns eine vietnamesische Massage. Liebes Wiener Schnitzel, jetzt weiß ich, wie du dich fühlst.



Nach drei faulen Tagen ging es zurück nach HCMC. Jetzt standen die Besichtigungen in der Stadt und der näheren Umgebung auf dem Programm. Erster Stopp: die Cu Chi Tunnel. Die Bauarbeiten daran begannen bereits 1948 im Krieg gegen die Kolonialmacht Frankreich. Ab 1960 bauten die Partisanen das Tunnelsystem weiter aus. Dieses schließlich ca. 200 km lange Netzwerk von Tunneln, die in drei Geschossen angelegt wurden, diente den Vietcongs als Versteck vor den Amerikanern und beherbergte Lazarette, Schulen, Büros und Schlafgelegenheiten. 



Danach fuhren wir weiter zum Haupt-Tempel der Cao Dai. Diese Religion verbindet katholisches, taoistisches, buddhistisches und konfuzianisches Gedankengut und hatte ab 1926 ihre Anfänge in Südvietnam. In Vietnam gibt es ca. 7 Mio. Anhänger dieser Glaubensrichtung. Der Tempel war spektakulär – direkt aus einem Walt Disney Film! Wir hatten sogar Gelegenheit, einer Zeremonie beizuwohnen.






Am nächsten Tag stand die Stadtrundfahrt durch HCMC an. Wir besichtigten die Notre Dame Kathedrale und die Hauptpost, die zwischen 1877 und 1883 von Gustav Eiffel erbaut wurden. In der Kirche finden nach wie vor Messen statt und sie ist ein sehr beliebtes Hintergrund-Motiv für Hochzeitsfotos, die hierzulande übrigens ca. 2 Monate vor dem eigentlichen Ereignis aufgenommen werden – warum das so ist, konnte man uns nicht erklären. 

In unmittelbarer Nähe liegt die Oper, die eine bewegte Geschichte hinter sich hat: Bunker während des Krieges, danach Sitz des Unterhauses und schließlich seit 1995 wieder ein Theater! 



Ein Muss ist der Besuch im Palast der Wiedervereinigung. Am 30. April 1975 zerstörte ein nordvietnamesischer Panzer die Tore des Regierungssitzes von Südvietnam. Damit war der Krieg zwischen Nord- und Südvietnam beendet.

Ebenfalls ein Muss für jeden Saigon-Besucher ist das Kriegsmuseum. Ich empfand diesen Besuch als sehr verstörend, speziell die Ausstellung zu den Folgeschäden des Einsatzes von Agent Orange und der anderen Giftgase.



Danach besuchten wir noch Chinatown und die Thien Hau Pagode, die der Göttin des Meeres gewidmet ist. Der Binh Tay Markt mit seiner Vielzahl an Angeboten (von Geschenkartikeln über Lebensmittel hin zu Haushaltswaren und Devotionalien) bildete schließlich den Abschluss der Besichtigungstour.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

.